Hallo,
ich hebe folgendes Problem:
Bei der stat. Bewertung von Zerreisprobe habe ich einen Cpk- Wert 9 ( also optimal ) Dieser Wert kommt zustande da Werte der untere Toleranz von min.1000 N weit überschritten werden ( Werte liegen bei 3000N)
Allerdings werden immer wieder Eingriffsgrenzen nach oben überschritten.
Jetzt kam von einem Kollegen der Vorschlag die Eingriffsgrenzen anhand eines Cpk Wertes von 2 zu berechnen und als konstanten Wert einzusetzen.
Ist das zulässig und mathematisch richtig?
Bin etwas ratlos und wäre über Rat sehr dankbar !

Hi!
Ich würde die obere Toleranzgrenze nach oben verscheiben, da es je offensichtlich egal ist, wie weit der Wert nach oben geht. Allerdings wäre ich mir nicht sicher, ob da wirklich eine Normalverteilung als Basis vorliegt....
Man kann auch die obere Grenze ignorieren und nur mit dem Mindestwert agieren (einseitig tolerierte Grenze).
Systemmanager

Hallo, Herr Weiss,
Kräfte bei Zerreißprüfungen sind meist nicht normalverteilt, was eine Voraussetzung für die Berechnung der cpk-Werte darstellt.
Rechnen Sie mal nach der Faustregel: sobald die Varianz (Standardabweichung / Mittelwert) > 0,33 ist, kann man nicht mehr von einer Normalverteilung ausgehen.
Besser ist schon eine LOG-Normalverteilung, jedoch wesentlich komplizierter in der Handhabung.
Allerdings kann man, wenn man genügend Erfahrung, sprich Messwerte aus Prüfungen, hat, über Median und Quantile mit entsprechenden Multiplikationsfaktoren auch Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen, die wesentlich robuster gegen Ausreißer sind als mittelwertbasierte Kennzahlen (wie die cpk Werte).
Leider werden solche Nichtparametrischen Verfahren in den gängigen Kursen nicht oder nur unzureichend behandelt / gelehrt.
Gruß