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WolfgangHorn_
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>Hallo, Freunde der vertragsgerechten Lieferung,
schon zum wiederholten Male hörte ich den Neid eines betriebsinternen Auditors über die Arbeit des griechischen Sysiphos - der hätte zumindest stellenweise immer wieder ein Erfolgserlebnis. (Für diejenigen, denen andere Dinge wichtiger waren als griechische Mythologie: Erfolgserlebnisse jedesmal beim Hochrollen des Felsens den Berg hinauf, bis der Fels wieder abwärts rollte.)
Er aber stelle überhaupt keinen nennenswerten Fortschritt fest zwischen seinen Auswerteberichten.
In dem konkreten Fall habe ich einen systematischen Fehler in der Beauftragung festgestellt, nämlich den Irrtum zu glauben, ein Prä-Auditor könne eine Verbesserung bewirken, bevor der richtige Auditor kommt.
Kann er aber nicht, wo erstens der Satz wahr ist
"Wer es einem Vorgesetzten gleichtun will, beginnt mit den schlechten Eigenschaften." (Aus Japan)
und wo zweitens der Manager der Auditierten und zugleich der Auftraggeber des Auditors selbst ein schlechtes Vorbild ist.
Das ist, als wolle ein kettenrauchender Vater einen Lehrer beauftragen, seinen Sohn zu beobachten, ob der Rauche, und ihn vom Rauchen abzuhalten.
Ein tüchtiger Lehrer könnte mit einem gewitzten Sohn allenfalls ausmachen, daß der Sohn "politisch korrekte" Sprüche lernt und nachplappert und solange heimlich raucht, bis der Lehrer sein Honorar und seine Empfehlung hat für die nächsten drei Kunden.
Mich hat überrascht, daß Auditor und sein Chef über die Details derTS16949 zwar recht genau Bescheid zu wissen schienen, den simplen Fehler in der Beauftragung des Auditors aber nicht erkannt hatten.
Nun meine Frage an Euch: Bin ich da auf Einzelfälle gestoßen? Oder kommt das öfter vor? (In diesem Fall betrifft der "Einzelfall" ein ganzes Unternehmen!)
Eine Abhilfemaßnahme ist Qualitätern lange bekannt:
1. Das Auditing gehört in die Qualitätsabteilung, die in der Hierarchie höher angesiedelt als die Vorgesetzten der zu auditierenden Mitarbeiter.
2. Der Auditing-Bericht ist ein Instrument, um dann
die Führungskräfte zu verpflichten, die gewünschte Wirkung bei ihren Leuten zu erreichen. Also besagter Lehre wäre dann Angestellter des Vormundschaftsgerichts, und er macht dem kettenrauchenden Vater klar: Entweder selber mit dem Rauchen aufhören oder das Sorgerecht über den Sohn verlieren.
Ciao
Wolfgang Horn
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FrankHergt_
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Aber Wolfgang!
Hast Du alles vergessen, was Du uns hier seit Jahren beibringst? Wer auditiert, ist egal. Entweder interessiert sich der Vorgesetzte der Auditierten (wenn's hoch genug ist: die GL) für die Auditberichte oder nicht. Wenn ja, gibt's Abstellmaßnahmen, wenn nein, dann nicht. Der Auditor ist nur ein "Meßinstrument". Es gehört halt auch abgelesen und dann die Stellglieder aktiviert. Geht aus dem Prinzip der natürlichen Führung doch klar hervor  ))))))
Ach ja, Deine Frage: Ja, es ist häufig. Ich kenne es seeehhhr gut.
Schöne Grüße
Frank
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WolfgangHorn_
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: Aber Wolfgang!
: Hast Du alles vergessen, was Du uns hier seit Jahren beibringst?
(ganz kleinlaut) Danke Frank, Jaja.
Nein, meine Erkenntnisse und meine Prozeßmodelle wie der "Prozeß der 'Veränderung'" sind mir natürlich gegenwärtig.
Ich bin nur so erstaunt, weil die Zusammenhänge doch dermaßen simpel sind, daß sie jeder mit seinem "gesunden Menschenverstand" wissen sollte, der Kinder hat oder selbst mal Kind war.
Mein Gott, was durch dies Unverständnis wieder an Kapital und Arbeitsplätzen vernichtet wird!
Tja, scheint, ich habe da ein neues Thema gefunden, oder besser, eine sehr farbige Facette eines Dauerthemas.
"Der Auditor ist nur ein "Meßinstrument". Es gehört halt auch abgelesen und dann die Stellglieder aktiviert."
Exakt, logisch. Aber das muß halt auch derjenige wollen, der auch die Verantwortung tragen will. Und wenn diese vorgebliche Führungskraft nicht "stellen", nicht führen kann oder nicht will, dann ist sie faktisch keine Führungskraft mehr.
Dann muß man ihr vermitteln, damit sie ihr Hindernis selbst überwinden kann, oder eine kompetente Person ist mit ihrer Verantwortung zu betrauen.
Ciao
Wolfgang
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Haberer
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:(Für diejenigen, denen andere Dinge wichtiger waren als griechische Mythologie: Erfolgserlebnisse jedesmal beim Hochrollen des Felsens den Berg hinauf, bis der Fels wieder abwärts rollte.)
1. Mir war griechische Mythologie schon wichtig, deshalb mein Hinweis: Der Name war Sisyphos
2. Ist mir nicht ganz klar, wo hier das Erfolgserlebnis gewesen sein soll.....Seine Arbeit bestand darin, einen Felsblock einen steilen Hang hinaufzurollen. Immer kurz bevor er das Ende des Hangs erreichte, entglitt ihm der Stein, und er musste wieder von vorne anfangen......na ja, evtl. machte es ihm Spass, den Stein beim Hinabrollen zuzuschauen.
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