allo "Möchtegern",
der "Process Owner" wurde eingeführt, damit er die Produktivität "seines" Prozesses ständig optimiere.
Beispielsweise des Prozesses "Produktentwicklungsprozeß von Akquisition bis Auslaufen des Service-Vertrages".
Wo vorher der Vertriebschef das Ziel hatte "Steigerung des Auftragseingangs!", da hat der in Übereinstimmung mit seinen Zielen auch gern Auftrage zu Dumping-Preisen herein geholt.
Während die Produktion zielgemäß spezifikations-, termin- und kostengerecht zu liefern hatte und gern an all dem sparte, was zu ihren Zielen nicht zählte - wie eben Service.
Schwer war von einem Abteilungsleiter eine Investition zu erwarten, von deren Einsparungen eine andere Abteilung mehr profitieren würde.
In einem konsequent prozeßorientierten Unternehmen kommen diese Hindernisse nicht mehr vor.
Weil der Process Owner solche Hindernisse im gesamten Prozeß übersieht, über Abteilungsgrenzen hinweg, und "seinen Prozeß" optimiert.
Damit er seine Aufgabe wahrnehmen kann, benötigt er die entsprechenden Befugnisse - oder "Macht".
Die Befugnisse, die notwendig und hinreichend sind, damit aus dem Ziel des Vertriebsleiters "Maximalen Auftragseingang (ohne Rücksicht auf den Deckungsbeitrag...)" ein Ziel wird wie "Maximaler Aufttragseingang für Projekte mit einem Mindestdeckungsbeitragsfaktor 1+x".
"Möchtegern", schauen Sie dazu auch ein paar Tage zurück zum Thema "Befugnisse". "Auditeuse" hat wohl von einem Geschäftsführer den Auftrag erhalten, eine "Vollmachtenverordnung" zu ersinnen. Ich lese daraus: "Legen sie ein System vor, nach dem wir die Macht zwischen einem Vertriebschef und x Process Ownern verteilen!"
Wäre diese Aufgabe ein Stein, dann wäre der so weißglühend heiß, wie der Vertriebschef a) unverzichtbar ist und b) sich natürlich nicht in seine Angelegenheiten hineinpfuschen lassen will.
Wenn der Process Owner diese Befugnis hat, daß die Ziele der Abteilungsleiter an "seinen" Prozeß optimal angepaßt werden, dann kann er die Kostenvorteile erschließen.
Hat er sie nicht, endet er wahrscheinlich als Sündenbock.
Das Prinzip "Prozeßorientierung" hat gute Ansätze zum Heben von Produktivitätspotentialen - aber man darf es nicht halbherzig machen.
Ciao
Wolfgang Horn