i, Marianne,
Vorab:
Es gibt Leute, die anpacken.
Es gibt auch andere Leute, die nicht anpacken, sondern über das Anpacken reden.
Und es gibt Leute, die reden über das Reden über das Anpacken.
...und es gibt Leute, die können alle drei Dinge.
Unterscheiden wir zwischen "dem Management" als Lehre über das qualitätsbewußte Anpacken und dem Verhalten des Unternehmers, der meint:
Management ist der Beruf, für Zukunft und Wachstum der eigenen Unternehmenseinheit und des Unternehmens
a) überdurchschnittliche Resultate zu erwirken und
b) überdurchschnittliche Steigerung der Produktivität.
Dieser Unternehmer versteht unter Qualität vermutlich, daß er - und seine Arbeitnehmer - das liefern muß, was man dem Kunden zugesagt hat.
Auf diese Art und Weise sind Apotheken seit mindestens den Zeiten des Asklepios Symbole für Qualität geworden. Nicht, weil der Grieche schon ein Qualitätsmanagementsystem gehabt hätte, sondern weil er seine Kranken gesund machen wollte.
So, nun die Antwort zu Deiner Frage: Angenommen, Du bist Arbeitgeberin.
Ferner angenommen, meine Unterstellung trifft zu, daß Du Management verstehst wie eben beschrieben.
Dann laß die "Marketing-Managerin" in Dir die Frage beanworten:
a) Werden Deine Kunden gern wiederkommen und Dein Geschäft weiter empfehlen, wenn Du ihnen nur einfach das lieferst, was Du ihnen zugesagt hast, aber ohne herausgestelltes QMS?
b) Oder achten Deine Kunden gar nicht drauf, ob das Gelieferte dem Zugesagten entspricht, Hauptsache, ein Zertifkikat prangt in Deinem Enmpfang?
Und weil Du nach mehreren Branchen gefragt hast, beantworte obige Frage für jede interessante Branche separat.
Abgesehen davon sind viele Qualitätsmethoden auch ohne QMS wirtschaftlich.
Ciao
Wolfgang Horn