Hallo,
da kommen Erinnerungen an so manch "angeregte" Diskussion mit Auditoren auf...
Die ISO 9001 unterscheidet zwei Entwicklungen:
1) Produkt- bzw. Dienstleistungentwicklung und
2) Produktionsprozessentwicklung.
Zu 1) Sofern Unternehmen ausschließlich nach Kundenvorgaben herstellen bzw. Ihre Leistungen erbringen, kann in diesem Fall die Entwicklung ausgeschlossen werden.
Zu 2) Meistens bleibt jedoch der Fall, dass die eigenen Produktions- bzw. Leistungserbringungsprozesse weiterentwickelt und optimiert werden. Meiner Meinung nach kann hier die Entwicklung ausgeschlossen werden, sofern es keine grundsätzlichen Prozesserneuerungen gibt und die einzelnen Prozesse aufgrund von kontinuirlichen Verbesserungsmaßnahmen optimiert werden. Andernfalls müßten ja im Fall einer Prozesserneuerung vorab Planungen, Tests und Bewertungen durchgeführt werden, so dass aktiv entwickelt würde.
Zu dem beschriebenen Fall mit der Anpassungen von Maschinentypen an Kundenwünsche:
Auch hier ist entscheidend, was vom Kunden vorgegeben wird. Beauftragt der Kunde den Lieferanten ein Maschine oder Vorrichtungen nach bestimmten Vorgaben zu bauen, so ist der Lieferant mehr oder weniger Ausführender. Bleibt es jedoch kundenseitig bei der Vorgabe eine nicht konkretisierte Lösung zu erbringen, die zu einem definierten Ergebnis führen soll, so muss hier ohne Zweifel auf Lieferantenseite entwickelt werden.
Gruß Hanno Kleist
Berater & TÜV-Auditor
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: Hallo,
: in der Norm heißt es so schön, Modul H ist ohne Ausschlüsse und Modul D für Firmen ohne Entwicklung. Was versteht man denn im Sinne der Norm unter Entwicklung? Beispiel: Bestehende Maschinentypen werden technisch an Kundenwünsche angepasst (Dimension, Leistung, Spezialvorrichtungen) und dieses wird mit Zeichnungen dokumentiert. Ist das dann Entwicklung? Ist Entwicklung erst bei kompletten Neukonstruktionen? Gibt es irgendwo eine schriftliche Interpretation im Netz oder Zeitschrift, etc. so dass man sich darauf beziehen kann?
: Vielen Dank