Hallo Kollegen
seit vorsichtig mit AQL. Die Prüfung könnte zu einer Lotterie ausarten.
Welche Nachteile kennen wir von AQL:
- Bei nicht homogener Verteilung der Fehler in der Palette, wissen wir wenig über die vorhandenen Fehler.
- Die Praxis, das ein abgelehntes Los einfach ohne Nacharbeit noch einmal herangekarrt wird, ist weit verbreitet und hat sich für den Liefernten bewährt (Automobilindustrie).
- Die gefundenen Fehler lassen nicht auf den Prozess beim Lieferanten schliessen. Sortiert er aus oder ist er fähig den Wert zu erreichen. Besser wäre eine statistische Übererwachung des Prozesses, also Messung der Eigenschaften und nicht zählen der Fehler (Wenn dies möglich ist).
- Stellt Euch vor, der Lieferant produziert auf verschiedenen Maschinen und füllt das Gebinde damit. Gehen wir davon aus, dass die schlechtesten Teile zu unterst und beim Wareneingang nur schlecht zugänglich sind. Das Los hat gute Chancen durchzukommen.
Arbeitet mit den wichtigen Lieferanten eng zusammen und lasst sie Prozess-Messungen durchführen, die sie dann der Lieferung beilegen müssen. Versucht mit den Lieferanten die Streuung der wichtigsten Eigenschaften laufend zu verbessern.
Klassische Prüfungen sollten entweder 100\% oder gar nicht durchgeführt werden. Sind die Folgekosten von Fehlern (oder Kundenverlust) höher als die Prüfkosten oder sind die Gefahren für Leib und Leben vorhanden, ist eine 100\%-Prüfung angesagt.
Mit gescheiten Kontrollgrafiken und entsprechend gewählter Gruppen kann der Prozess viel besser kontrolliert und gegebenenfalls mit dem Lieferanten verbessert werden.
Es wird immer noch viel zu wenig Energie in die Eliminierung von Prüfungen gesteckt.
Sorry Barabara, dass ich wieder meinen Praktiker-Ansatz verkünde. Ich bin aber sicher, dass auch Du lieber Lösung in Richtung statistische Prozessmessungen implementierst, als die reine AQL Idee

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Viele Grüsse
Florian
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