Hallo Auditeuse,
die Zahlen (MTBF, MTTR, etc.) sagen etwas darüber, wie oft eine Maschine oder Anlage gewartet werden muss und wie lange das dauert und wie hoch die Verfügbarkeit ist.
Dafür musst Du natürlich wissen, wie häufig Instandhaltungsmaßnahmen zu erwarten sind bzw. durchgeführt werden und wie lange sie dauern und wie oft eine Reperatur anfällt. Diese Werte können Erfahrungswerte mit der gleichen oder ähnlichen Maschinen sein oder über Stichproben geschätzt werden.
Das nützt Dir vor bei Ausschreibungen was, weil Du dann verschiedene Angebote vergleichen kannst. Eine Maschine kann in der Anschaffung sehr günstig sein, aber einen hohen Instandhaltungs- und Reperaturaufwand haben. Beispielsweise sind Tintenstrahl-Drucker günstig im Anschaffungs-Preis, brauchen aber teure Nachfüllpatronen. Für jemanden der manchmal etwas druckt ist das gut, für jemanden der den Drucker im Büro nutzt, ist das teuer.
Wenn Du jetzt die MT.. Werte hast, dann kannst Du Dir überlegen, wie viel Dich die Anschaffung, Instandhaltung und Reperatur der Maschine im Jahr kostet und an wie viel Tagen / Stunden Du auf ihr produzieren kannst.
Die Berechnung an sich ist dabei nicht das komplizierte (okay, die Formeln sind nicht wirklich einfach

, schwierig daran ist die Abschätzung der Reperaturzeiten und -intervalle wenn Du keine Erfahrungswerte hast.
Mit den Reklamationszahlen alleine kommst Du da nicht weiter, wenn eine Reklamation keine routinemäßige Instandhaltung umfasst. Soll heißen: Wenn Dein Drucker regelmäßig gewartet wird (Druckkopfreinigung, Treiberaktualisierung, Softwarepflege etc.), dann sollte er funktionieren, wenn er genug Tinte und Papier und einen funktionierenden Treiber hat. Wenn er trotzdem streikt, dann schickst Du ihn als Reklamation zurück. Der Austausch einer Tintenpatrone ist kein Reklamationsgrund, sondern eine normale Instandhaltung.
Nach Deinen Postings hab ich eher die Vermutung, dass Du eine Kennzahl für Reklamationen brauchst, oder? Die kriegst Du ziemlich einfach aus Deinem System, denn da reicht einfaches Zählen.
Die Frage ist dann eher, welche Reklamationen zählst Du (alle, nur die berechtigten,...) und unterscheidest Du nach den unterschiedlichen Gründen für Reklamationen, um die Hauptursachen für Probleme in den Griff zu bekommen (Stichwort: Pareto-Analyse).
Die Anzahl der (berechtigten) Reklamationen kannst Du dann in Bezug zur Anzahl verkaufter Produkte setzen und hast damit eine Art Zuverlässigkeitskennzahl. Eventuell ist diese Zahl nicht ganz sauber, weil nicht alle Reklamationen erfasst werden, z. B. wenn Eure Kunden nicht bei Euch reklamieren sondern woanders oder sich gleich ein neues (Konkurrenz-)Produkt besorgen oder Eure Reklamationsstelle eine berechtigte Reklamation nicht anerkennt.
Irgendwie stocher ich immer noch ein bisschen im Nebel, worauf Du eigentlich hinauswillst, brauch mehr Input

Viele Grüße
Barbara
bb-sbl.de