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TOPIC: Zertifizierung der Verwaltungsprozesse im Betrieb

Re: Zertifizierung der "Graswurzelprozesse"​? 21 years 5 months ago #21983

  • TimGerdes_
  • TimGerdes_'s Avatar
Hallo Vivian

: wir kommen immer wieder zu der Erkenntnis, dass wir mit unserer Arbeit und unserem Engagement immer wieder an Banalitäten scheitern.
Ich kann Dich ja irgendwie verstehen, nicht aber Deine, ausschließlich auf die heutige Zeit bezigene Kritik.
"Das von selbst Verständliche wird gemeinhin am gründlichsten vergessen und am seltensten getan."
Christian Morgenstern (*1805 - +1867)
Das Problem ist allso schon etwas länger bekannt. ;-)
Aber nicht verzweifen, sondern sich freuen, dass man selber etwas klüger ist und über den Tellerrand hinausschauen kann.
Letzten Endes kann es immer nur darum gehen, Unzulänglichkeiten als Herausforderung und als spannende Aufgabe zu begreifen. Daraus kann sich dannauch ein Selbstverständnis und ein Weltbild entwickeln, das zu vermehrter Lebensfreude und zu vermehrtem Erfolg (privat wie beruflich) führen kann.
Sodele, fürs erste genug dummgepupt,
Aufmunternde Grüße aus einem Paderborn, in dem z.Zt. wunderschönerweise Schnee fällt,
Tim
www.gerdes-consulting.de




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Schwere und Kompliziertheit 21 years 5 months ago #21984

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hi, Vivian, hi, Tim,
danke, das Zitat von Morgenstern habe ich meiner wachsenden Sammlung einverleibt.
"Man versteht das Künstliche gewöhnlich besser als das Natürliche. Es gehört mehr Geist zum Einfachen als zum Komplizierten." (Novalis)
"Wie ein Narr sterben, heißt, von zu vielem Denken sterben." (Baltasar Gracian)
Wenn es eine "Erbsünde der Intellektuellen" gibt, dann wäre diese wohl: "Hemmungslose Überschätzung des Komplizierten und Künstlichen, verbunden mit hemmungsloser Verachtung des Simplen"
Alle herausragenden Leistungen sind schwer. Sonst würden wir sie nicht "herausragend" nennen.
Aber insbesondere Intellektuelle, insbesondere die in unserem Lande der Dichter, Denker, Bürokraten und Besserwisser - und die verführten - meinen gern, die Schwere müsse in der Kompliziertheit bestehen.
Vielleicht, weil uns das Lösen von Integralen so viel schwerer fiel als der Sprung über das Pferd im Sportunterricht.
Vielleicht, weil in der Schule der Lehrplan mit Kompliziertem so gerammelt voll ist, daß für die simplen Dinge keine Zeit mehr ist. Vielleicht, weil das Komplizierte leichter abzufragen ist.
Aber diese Gleichsetzung von "schwer" und "kompliziert" ist nicht immer richtig. Wer keine Ausnahme kennt, überlege sich, wie simpel im Prinzip die Entwöhnung von Nikotin sein könnte. Man braucht "bloß" die nächste Zigarette stecken zu lassen.
Aber genau das ist schwierig.
Sortieren wir die Hindernisse auf unserem Weg in "simpel-schwer" und "kompliziert-schwer", dann haben wir die kompliziert-schweren ausgeräumt, als als größte Trümmer übrig geblieben sind die vom ersten Typ - und unsere tolle hochkomplizierte Ausbildung hilft da kaum weiter.
Vivian, Du hast schon angefangen, die Graswurzelprozesse in Deinem Unternehmen zu beobachten. Und eben nicht zu unterstellen, daß das, was Du klug tust, auch alle anderen genauso klug tun. Du ärgerst Dich über die Unterschiede in den Ergebnissen, weil Du nach Deiner klugen Denkweise zu anderen Folgerungen gekommen bist als andere nach deren Denkweisen, die sich auch für selbstverständlich und klug halten.
[Donnerstimme on]Messen, meine Damen und Herren, explizit machen, messen und beweisen, das ist der Erfolgsweg der Qualitäter!! [Donnerstimme off]
Oder?
: : wir kommen immer wieder zu der Erkenntnis, dass wir mit unserer Arbeit und unserem Engagement immer wieder an Banalitäten scheitern.
Ja, zu einer der schwersten Banalitäten gehört die Frage: "Wie überzeuge ich meinen Chef, daß seine Lieblingsmeinung falsch ist?" Wer das kann, dem ist das Führen seiner Mitarbeiter ein Simples und auch ein Leichtes, verglichen mit seinen Konkurrenten.
: Sodele, fürs erste genug dummgepupt,
:-)

Ciao
Wolfgang Horn



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Erfolgsgeheimnis großer Unternehmensberatungen 21 years 5 months ago #6472

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo Freunde der soliden Arbeit,
ich glaube, mir wird langsam das Erfolgsgeheimnis der wirklichen erfolgreichen Unternehmensberatungen klar.
Mit "wirklich erfolgreich" meine ich nicht diejenigen, die mit toll klingenden Konzepten so lange absahnen, bis erkannt ist, daß die Konzepte außen nur Talmi sind und drinnen gar nix.
Sondern diejenigen, die langfristig etwas bewirken, wirklich die Produktivität steigern.
Was diese ändern, das sind letztlich Banalitäten. Über die jede vernünftige Person die Nase rümpft.
Aber eingewickelt in ein "Geschenkpapier", dessen Kompliziertheit für den Intellekt eine Herausforderung darstellt.
Ich bezweifle, daß mir diese Ahnung gefällt.
Ciao
Wolfgang Horn



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Erfolgsgeheimnis groer Unternehmensberatungen 21 years 5 months ago #21985

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo Freunde der soliden Arbeit,
ich glaube, mir wird langsam das Erfolgsgeheimnis der wirklichen erfolgreichen Unternehmensberatungen klar.
Mit "wirklich erfolgreich" meine ich nicht diejenigen, die mit toll klingenden Konzepten so lange absahnen, bis erkannt ist, daß die Konzepte außen nur Talmi sind und drinnen gar nix.
Sondern diejenigen, die langfristig etwas bewirken, wirklich die Produktivität steigern.
Was diese ändern, das sind letztlich Banalitäten. Über die jede vernünftige Person die Nase rümpft.
Aber eingewickelt in ein "Geschenkpapier", dessen Kompliziertheit für den Intellekt eine Herausforderung darstellt.
Ich bezweifle, daß mir diese Ahnung gefällt.
Ciao
Wolfgang Horn



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Ist noch schlimmer...... 21 years 5 months ago #6473

  • FrankHergt_
  • FrankHergt_'s Avatar
Hallo Wolfgang!
Originalzitat eines Mitarbeiters von McKinsey: "Etwas mehr gesunder Menschenverstand in den Unternehmensleitungen und drei Viertel von uns wären arbeitslos." Ein netter Teil der Unternehmen in Deutschland (und, ich wette, weltweit) wird so schlecht geführt, daß Du mit ein bischen Geschäftserfahrung und etwas praktischem Verstand von außen reingehen und in einem Monat genug offenkundigen Unfug finden kannst, daß alle mit dem Abstellen für drei Jahre beschäftigt sind. Eine wie große intellektuelle Herausforderung wäre es wirklich, Vivians Firma kompetent zu beraten? Einmal mit offenen Ohren 'rumgehen reicht doch.
Der Rest ist einfach der "Blick über den Tellerrand", den man bekommt, wenn man jedes Jahr ein halbes dutzend Unternehmen von innen erlebt und sich mit der Zeit die guten Ideen einfach zusammensammeln kann.
Fazit: Auch für uns wird sich immmer ein Plätzchen finden ;-))))))
Schönen Montagmorgen!
Frank



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Reicht eben nicht!!! 21 years 5 months ago #6482

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hi, Frank,
: Ein netter Teil der Unternehmen in Deutschland (und, ich wette, weltweit) wird so schlecht geführt, daß Du mit ein bischen Geschäftserfahrung und etwas praktischem Verstand von außen reingehen und in einem Monat genug offenkundigen Unfug finden kannst, daß alle mit dem Abstellen für drei Jahre beschäftigt sind.
Schon. Ich brauche nur meinen eigenen Laden so anzuschauen...es fehlt an allen Ecken und Enden, so mancher Gutmeinende hat Rat, der ihm gut erscheint, weil er die Umsetzung, die Konsequenzen und Nebenwirkungen nicht bedacht hat.
: Eine wie große intellektuelle Herausforderung wäre es wirklich, Vivians Firma kompetent zu beraten? Einmal mit offenen Ohren 'rumgehen reicht doch.
Sorry, das reicht eben nicht.
Analyse resultatorientiert, oder meinetwegen Anwendung der FMEA auf die betriebliche Veränderung: Der Beitrag zu den Unternehmensergebnissen kommt zustande, wenn
a) mindestens eine Person "aha!" sagt und sich zukünftig aus Eigeninteresse und Einsicht besser verhält als bisher,
b) sie dabei die Unterstützung ihrer Mitarbeiter und ihres Chefs gewinnt oder erfährt, und
c) die schädlichen Nebenwirkungen der Aktion gering sind gegenüber dem Erfolg.
Aber:
"Leicht ist zu lenken der Tor und leichter mit Gründen der Weise, aber den Halbwisser lenkt selbst die Gottheit nicht mehr." (Bhartrihari)
Einbildung ist der eine Grund, aus dem viele Personen ihre Visiere schließen. Der andere ist, wenn sie ihr Gesicht in Gefahr sehen.
Und schon wenn der Unternehmensberater im dicken Auto vorfährt, ballt mindestens eine Person ihre Hände zur Faust und überprüft ihr Waffenarsenal.
Das größte Potential zur Verbesserung hättest Du, wenn Du Vivians Gesellschafter überzeugst, daß Du der bessere Geschäftsführer bist und seinen Unternehmenswert drastisch steigern kannst - und nicht nur Berater spielst, sondern die Geschäfte führst.
Einen ähnlichen Schritt wünsche ich ja Vivian - daß Du, Vivian, mit Deinen Erfahrungen und Deinem Engagement irgendwo in die Geschäftsführung einsteigst.
Ciao
Wolfgang



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