Hallo, Frau Hug,
Ihr Formular ist ein "Dauerbrenner" geworden, bis in den März 2006 wird es nachgefragt.
Sie schreiben: "ein geeignetes Formular zu entwerfen, in dem der betreffende Mitarbeiter seine Schulung beurteilen kann/soll."
Ich bitte Sie und alle Interessenten aber zu berücksichtigen, die "Wirksamkeit" einer Schulung kann erst am Beitrag zu den Ergebnissen des Teams, der Unternehmenseinheit oder des Unternehmens geschätzt werden - und daß dem Teilnehmer der Schulung dazu die Übersicht fehlt. In der Regel jedenfalls.
Hemdsärmeliges Beispiel aus grauer Vorzeit: Wir hatten mal einen Oberstabsfeldwebel, der als junger Rekrut die Kämpfe um die Oder-Höhen überlebt hatte. Er triezte seine Rekruten mehr als jeder andere Ausbilder, über ihn gab's ein Maximum an Beschwerden.
Aber er sagte auch: "Jungs, ich habe erlebt, wie die Jungs an der Front starben wie die Fliegen, weil sie zögerten, sich in eine Deckung zu legen, weil die dreckig war. Weil sie die einfachsten Regeln für das Überleben nicht beherrschten. Ich will, daß ihr überlebt, daß ihr gewohnt seid, in den Dreck zu springen, drum springt. DECKUNG!"
Am Lagerfeuer erzählte er aus den Kämpfen, und allen war klar: Der ist authentisch, der ist kein Sadist, der meint wirklich, was er sagt.
Und die Mehrheit derer, die ihn überlebt hatten, sagten: "Wenn jetzt Krieg kommen sollte, dann möchte ich zu seinem Zug gehören, dann habe ich bessere Chancen, Weihnachten heil nach Hause zu kommen."
Und die Moral von der Geschicht: Wenn sich Ausbildungsleiter und Trainer nach den kurzsichtig-emotionalen Urteilen der Teilnehmer richten, dann programmieren sie deren "Wegsterben wie die Fliegen an der Front".
Ihr Formular, Frau Hug, mag gut und wertvoll sein.
Für einen maximalen Beitrag zu den Betriebsergebnissen wünsche ich Ihren Führungskräften, Weiterbildungsleitern und Trainern aber auch Weitsicht und Durchstehvermögen.
Ciao
Wolfgang Horn