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TOPIC: Terminologie Meilensteine Phasenmodell

Ah so! 23 years 7 months ago #28064

  • RalfSchmidt_
  • RalfSchmidt_'s Avatar
allo Holger,
Jetzt ist's verständlicher. Also versuchen wir's mal.
: ... nicht zufriedenstellend.
Hmmm..., erster Haken. Was ist für Dich zufriedenstellend? Welchen Maßstab möchtest Du anlegen? Ich wage mal_(etwas reisserisch ;-) zu behaupten: So schlecht kann das Projekt nicht sein als daß es nicht gem. ISO 9000 zertifiziert werden könnte. Sollte die Grundlage aber z.B. CMM (für Software) oder das EFQM-Modell oder ein ähnlich hoher Standard sein wäre das Ergebnis wahrscheinlich vernichtend. Deine Aussage bezog sich wahrscheinlich auf ein "fundiertes Bauchgefühl".
: ... den Anforderungen der ISO - Norm 9001 entspricht.
Hier hält sich die ISO 9000 sehr bedeckt. Wenn Ihr das ganze Projekt auf eine endlose Tapete schreibt ist's OK für die ISO - wenn jeder Betroffene die Tapete kennt, sie Versioniert ist, an den entsprechenden Stellen geprüft wurde, etc.
Die Anforderungen an a) die Dokumentation bzw. deren Lenkung und b) die Dokumentation des QMS beschränkt sich auf ca. 20 Zeilen einer Spalte - im dreispaltigen Druck. Also sehr mager und auslegungsbedürftig.
: Nach der Analyse von SOLL und IST werde ich eine
: Empfehlung über die zu implementierende Ordnung
: ausarbeiten.
: Diese Ordnung soll sowohl für das laufende Projekt
: angewendet werden als auch für zukünftige ein von
: vornherein anzuwendes Modell darstellen.
OK.
: Ich stimme mit Dir überein, daß die Begriffe
: "Qualitätsmanagement" und "Projektmanagement"
: zu differenzieren sind.
: Mein Kenntnisstand:
: Die Anforderungen an ein ein Projekt begleitendes
: Qualitätsmanagement mit Zwischenprüfungen der einzelnen Projektphasen und Bewertung des Dokumentationszustandes der einzelnen Vorgänge
: und die Empfehlung vorzunehmender Verbesserungen
: im Ablauf oder den Vorgaben führt meines Erachtens
: zu einer engen Verflechtung zwischen Aufgaben
: eines QM-Beauftragten und den Aufgaben der einzelnen funktionellen Gruppen eines Projektes.
: Ob für juristische Überprüfungen oder vertriebliche Tätigkeiten - jedem verantwortlichen
: oder mitwirkenden Beteiligten sollte stets ein
: schneller Überblick über den Projektstand möglich
: sein. Entscheidungen der Projektleitung über Freigaben oder Verbesserungen werden so beschleunigt.
Ja, das wäre wünschenswert ;-) In Bereichen in denen laufende externe Überwachung stattfindet (z.B. Medizintechnik) wird das auch gelebt. Warum: Weil sonst der Laden dicht gemacht wird! Warum sollen sich alle anderen dran halten? Keine Ahnung, sie tun's ja auch meist nicht!
Wieder sehr stark pauschalisierend, aber: Ohne Leidensdruck (Schläge vom Chef, Kürzung am variablen Gehaltsanteil, Gesetzliche, normative Forderung, etc.) kann man die schönsten Modele entwerfen - an die sich niemand hält. Ein Projektleiter, der alles offen darlegt, hat keine Chance z.B. ein sehr flexibles Änderungsmanagement zu fahren - sprich hinten und vorne zu pfuschen bis der Mist irgendwie läuft. Man kann ihn (oder sie) genau daran messen wie gut er geplant hat (die Kernaufgabe der PL).
Wenn Dein Projekt suboptimal gelaufen ist dann sicher nicht weil während der Durchführung geschludert wurde sondern weil mangelhaft geplant worden ist. Das zieht sich dann durch das ganze Projekt durch, die schlechte Planung passt keiner mehr an, Ist-Daten zu erfassen ist herausgeworfene Zeit. Schau Dir mal die Statistiken über durchgeführte Projete an: Der Prozentsatz der out of time / out of budget Projekte ist erschreckend, ebenso der Anteil der nicht abgeschlossenen Projekte.
Also: In's QMS gleich den Hebel mit einbauen!
: Ich verstehe meinen Auftrag nicht dahingehend, die
: Projektverwaltung zu reorganisieren.
: Vielmehr wünscht man, daß ich eine Ausarbeitung
: über die (nachträgliche) Einführung eines QMS
: anfertige, das eben auch auf zukünftige Projekt-
: vorhaben angewendet werden soll.
Hmmm..., und das aufbauend auf einem schlecht gelaufenen Projekt. Wieso? Wäre es dann nicht sinnvoller dieses Projekt abzuschließen und das nächste nach den Regeln der Technik durchzuführen?
Nachträglich an dem Projekt etwas doktern zu wollen ist aus meiner Sicht hoffnungslos. Notwendig kann es natürlich werden wenn Ihr irgendwie in die Produkthaftung schliddern könntet.
Für ein ISO 9001- Zertifikat muß man aber nicht unbedingt altlasten aufarbeiten sondern klar aufzeigen können daß man aus den Fehlern gelernt hat und zukünftig sauberer arbeitet, mit klarem Ziel, Vorgehen und Verantwortlichen für die Verbesserung.
: Der bestehende Doku-Zustand befindet sich in einer
: "natürlichen Ordnung" (wobei Ordnung ..).
Wie gesagt, hier macht die ISO keinerlei Vorgaben. Man sollte sein Zeug halt finden können....
: Mein Ansatz:
: Um das (faktisch nicht bestehende) QMS von Anfang
: an sinnvoll zu gestalten, gedachte ich erst einmal
: das Projekt selbst zu modellieren. Daher auch mein
: Interesse für die Terminologie eines Phasenmo-dells (A10,A20,..,P10,P20,..).
: Um die (mitunter verstreuten) Dokumente über
: qualitätssichernde Maßnahmen richtig zuzuordnen,
: benötige ich ein solches (Arbeits-) Modell.
Auch hier kann ich wieder nur auf die Projektmanagement-Literatur verweisen. Phasenmodelle gibts von "1: Projektstart - 2: Projektablauf - 3: Projektende" bis zu superkomplexen iterativen und parallelen Entwicklungsmodellen in der Softwareentwicklung. Das hängt sehr stark von der Komplexität bzw. Verfeinerungsstufe der Projekte und dem Reifegrad der Organisation ab.
Die von Dir angedeutete Terminologie bezieht sich auf Standard- Entwicklungsprojekte. Das dahinter liegende Meilensteinmodell wird in der Software "Wasserfallmodell" genannten - immer alles schön der Reihe nach bei zunehmende Komplexität des Projektes (Grobentwurf, Feinentwurf, Arbeitspakete, etc.).
Deshalb muß man sich selbst für ein Modell entscheiden, Abhängig vom Projekttyp (Hardware, Software, Dienstleistung, etc.), der Komplexität der Projekte und dem Reifegrad der Organisation. Letzteres ist natürlich schwierig. zu definieren wenn man nach keinem Standard arbeitet.
: Meine Frage:
: Inwieweit macht die ISO-Norm Vorgaben bezgl. der
: Darstellung eines QMS (Zertifizierungsabsicht
: vorausgesetzt)?
Vorgabe (wörtlich):
Die Doku zum QMS muß enthalten:
a) Q-Politik und Q-Ziele,
b) ein QM-Handbuch,
c) dokumentierte Verfahren, die von der ISO 9001 gefordert werden,
d) Doku, die die Organisation zur Sicherstellung der wirksamen Planung, Durchführung und Lenkung ihrer Prozesse benötigt,
e) Q-Aufzeichnungen (z.B. Review- und Testprotokolle)
That's it! Kein Phasenmodell, keine Vorgehnsweise, sorry.
Die ISO 9000 ist also für Deine Aufgabe, insbesondere der Part des Projektmanagements, nicht wirklich hilfreich.
: Epilog:
: Daß ich mich in diese Thematik einzudenken weiß,
: ist hoffentlich herauszulesen.
: Jedoch bin ich (noch) kein Spezialist auf diesem
: Gebiet - warum ich mich an dieses Forum wandte.
: Für Empfehlungen (auch Zaunpfähle) bin ich mehr als offen und bedanke mich im Voraus.
: (Social Network Support :-)) Holger.
Ja, ist OK. Leider lassen sich solche Aufgaben nur sehr schwer per Forum stemmen.
Ich würde mir an Deiner Stelle 1-2 PM-Bücher zulegen. Daran das Projekt modellieren und mit den PL absprechen, das Ganze dann als erste Verfahrensanweisung für das neue QMH beschreiben. Keine Angst, das erste Projekt, das danach laufen soll, wird die Dokumentation ziemlich über den Haufen werfen, aber dafür gibt's ja dann das Änderungsmanagement ;-)
Wenn der Entwicklungsprozess steht (da scheint es ja zu klemmen) kann man sich an den Rest des QMH machen. Auf jeden Fall bei der Leitung anfangen. Hat die kein echtes Interesse einfach das Thema beenden - es wird NIE etwas.
Bis dann,
Ralf Schmidt




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