Hi, Santos,
/* Schmunzelmode ON */
Wir Deutschen gehen mit unserer Sprache ziemlich schlampig um. Ihre Frage legt mal wieder den Finger in die Wunde, und man lacht über sich selbst:
Gemäß der allgemeinen Gewohnheiten bei der Benennung von Tätigkeiten (Wissensmanagement=Management von Wissen, Umweltmanagement=Management von Umwelt, Beschwerdemanagement=Management von Beschwerden_) müßte Linienmanagement wohl das sein, was die Maler auf der Straße machen, wenn sie die Mittellinie wieder nachziehen...

)
Aber das ist es nicht.
Oder vielleicht müßte Linienmanagement eher das Management der Linie sein vom Geschäftsführer über den Abteilungsleiter und Teamleiter bis zum Arbeiter am Band? Oder wie viele Führungskräfte dazwischen auch immer sind?
Vielleicht eine kommende Wissenschaft - Managen der Linie ohne Berücksichtigung der Personen dort? Das gibt es schon, nennt sich Organisationsentwicklung.
Das müßte vom Wortgebrauch eher passen, aber das ist es auch nicht.
Wir Deutschen gehen mit unserer Sprache eben doch ziemlich schlampig um (einer der Gründe, der mir geholfen hat, den Lateinunterricht zu überleben.)
Sorry, wenn wir Menschen aus anderen Gegenden der Welt dadurch verwirren.
/* Schmunzelmode OFF */
Nein, Santos, es ist viel einfacher. "Linienmanagement" bezeichnet das "Management in der Linie" (vom Vorstand/Geschäftsführer bis zum Arbeiter). Das ist die Hierarchie im Unternehmen, klassischerweise funktionsorientiert, also Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Service und die unterstützenden Funktionen wie Personal, Buchhaltung und Infrastruktur. Das ist auch die vertikale Struktur.
Im Gegensatz stehen dazu "Projekt-" und "Prozeßmanagement", das sind horizontale Strukturen. Weil sie sich am Ergebnis orientieren. In ein Projekt werden beispielsweise Entwickler, Produktionsingenieure, Mitarbeiter aus Vertrieb und Service zusammengefaßt und kümmern sich idealerweise um genau ein Projekt oder einen Prozeß.
Ciao
Wolfgang Horn