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TOPIC: QM-Vortrag einmal "anders"

Re: Vorsicht vor Sesamstraen-Trick 24 years 1 month ago #27724

  • WolfgangHorn_
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vorsicht mit "Sinnsprüchen".
Zustimmung mit der Ausnahme: Sehr wirkungsvoll sind kurze Sinnsprüche wie "Was du nicht will, daß man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu". Denn sie lassen sich leichter merken und leichter weitergeben an Lehrlinge und Neulinge. Warum Zeit mit überflüssigen Worten verschwenden, wenn sich das Wesentliche auch kürzer ausdrücken läßt?
Immer schwer ist die Aufgabe, Mitarbeiter zu motivieren, sich Mühen zu machen, die sie für ihre persönlichen Zwecke (Wohlbefinden, Familie, Geselligkeit, Einkommen, Spaß an der Arbeit, noch mehr Einkommen) für unnütz halten.
"Sesamstraßen-Trick" nenne ich folgende Scheinüberwindung vor dieser schweren Aufgabe: "Was, die Kinder finden die Buchstaben langweilig? Also sprechen wir alle Sinne an, malen wir die Buchstaben bunt, lassen wir sie tanzen und singen!"
Verlockend ist die Methode, die schwere Aufgabe zu vereinfachen, indem man die zu transportierende Botschaft mit Schokolade umhüllt. (Humor, lustige Sinnsprüche)
Dann hat man immer volles Haus, die Leute kommen gern, die Schokolade zu naschen, und vor Begeisterung und Dankbarkeit geben sie dem Trainer auch gute Noten, und der freut sich über die guten Noten wie auch die Personalentwicklung.
Aber welche Nebenwirkungen kann das haben?
* Die Zuhörer nehmen die Schokoladenhülle und werfen den bitteren Inhalt wieder weg.
* An der Schokoladenhülle erkennen sie, der Inhalt muß bitter sein und haben schon ein Vorurteil gegen den Inhalt.
* Sie nehmen den Redner weniger ernst - und sollte dieser beauftragt sein, auch seinen Auftraggeber.
* Sie fühlen sich manipuliert und gehen auf Distanz zum Redner/Auftraggeber.
Wie geht es besser? Zum Beispiel "Sauberkeit". Erwartet der Geschäftsführer, daß seine Leute Müll vom Firmenhof wegräumen, wenn sie an ihm vorbeikommen und es ihnen keine großen Mühen macht, dann kann er noch soviel reden oder reden lassen: "Das macht unsere Firma attraktiver, dann steigen Umsatz und Gewinne!". Allenfalls Naive und Speichellecker folgen ihm und räumen den Müll für ihre Kollegen weg, und die grinsen.
Viel wirkungsvoller ist derjenige Geschäftsführer, der selbst das tut, was er von seinen Leuten verlangt. Der also selber immer dann, wenn er auf dem Hof im Vorbeigehen einen Plastikfetzen aufnimmt, die paar Schritte zur Mülltonne macht und dort entsorgt.
Das darf er nicht plakativ oder demonstrativ tun, denn denn "ahnen alle die Absicht und sind verstimmt", sondern so, wie es ist: selbstverständlich.
Wenn er etwas tut zum Vorteil der ganzen Firma, zu seinem Vorteil und dem seiner Angestellten, dann sehen die das eher ein und machen es eher mit.
Wer solches Tun zum Vorteil der ganzen Firma und damit aller von seinen Mitarbeitern verlangt, es aber selbst verweigert, der darf sich nicht wundern, wenn er als Heuchler angesehen wird und die Kosten für die Reinigung des Firmenhofs besonders hoch - und nebenbei er große Mühen hat, seine Leute zu motivieren.
Ciao
Wolfgang Horn




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