Nicht nur von Herrn Rescheneder wird Kritik an der ISO 9000:2000 und dem Zertifikat geübt, auch in der Literatur ist folgendes Zitat zu finden.
Wie lange akzeptiert die Industrie die laufenden Kosten für ein Zertifikat eines bürokratischen Systems noch, das die Erwarungen nicht erfüllt ?
Zitat:
In der Literatur - _DAS GROSSE HANDBUCH DER STRATEGIE-KONZEPTE“ -von H. Simon - Verlag Capus - 2000 - heißt es zum Thema Zertifizierung wörtlich:
Mit der Norm der DIN EN ISO 9000 ff. soll ein Mindeststandard für Qualitätsmanagement-Systeme in den Ländern der Europäischen Union definiert werden. Die Folge ist, daß die Kunden zunehmend von ihren Lieferanten erwarten, daß sie sich nach der Norm zertifizieren lassen; in ihren Augen symbolisiert das Zertifikat einen gewissen Qualitätsstandards. So kann das Vorweisen eines Zertifikates zu einem Muss werden, weil es andernfalls schwierig ist, Aufträge zu erhalten. Dies hat aber zur Folge, daß das Zertifikat kein Wettbewerbsvorteil mehr ist, sondern nur eine notwendigerweise zu erfüllende Bedingung, um den Marktzugang zu behalten.
Das Zertifikat ist weder eine Garantieurkunde noch stelle es dem zertifizierten Unternehmen ein Zeugnis darüber aus, wie „gut“ sein Qualitätsmanagement ist. Es überzeugen sich lediglich die von der Zertifizierungsstelle beauftragten Auditoren, daß ein Qualitätsmanagement in angemessener Form beschrieben ist, daß sie die Mitarbeiter auf allen Ebenen mit der Thematik auseinandergesetzt haben und mit Audits vertraut sind. Das Zertifikat sagt nichts darüber aus, ob die Mitarbeiter wirklich von der Notwendigkeit der Qualität im Sinne der Kundenwünsche überzeugt sind, ob sie tatsächlich wie beschrieben handeln und ob die beschriebenen Prozesse das leisten, was sich der Kunde davon verspricht. Wirklich aussagefähig ist nur die Unternehmensrealität: Ein funktionierendes Unternehmen beweist sich täglich aufs Neue - nicht durch ein Zertifikat, sondern durch motivierte Mitarbeiter, zufriedene Kunden und gute Erträge. ***
Ende des Zitats